Samstag, 6. Juni 2009

Das Buzzimobil im Härtetest

Endlich wieder ein richtiges Männerthema. Endlich kann ich wieder der motorisierten Fortbewegung frönen. Und einen besseren Zeitpunkt dafür kanns kaum geben. Das Buzzimobil war gerade beim Pickerl, hat die ersten 10.000 und ein paar zerquetschte Kilometer unter Pircherscher Herrschaft heruntergespult und in der letzten Woche eine wahrhaft tragende Rolle beim Siedeln gespielt.
Kommen wir gleich mal zu Beginn zum wichtigsten Punkt. Was ist im letzten Jahr kaputt geworden beim kleinen Japaner? Alle die mal einen Toyota besessen haben, werden schockiert sein über die Länge der Mängelliste. Also. Hier die Liste:
  • Kennzeichenbeleuchtung links

Für alle dies übersehen haben. Die Liste befindet sich eine Zeile höher und ist hiermit beendet. Ja wirklich...aus...da kommt nix mehr. Das wird auch in den kommenden Jahren nicht mehr werden, wenn ich als Referenz meinen Corolla hernehm, der seine Pension jetzt im sonnigen Afrika fristet OBWOHL ich ihn damals - aus meiner Sicht - in einen wirtschaftlichen Totalschaden verwandelt hatte. Den lieben Corolla hatte ich gute 60.000 Kilometer geknechtet und bis auf ein bisschen Rost (ja das gabs bei Autos vor dem Baujahr 90 wirklich noch) und einmal die Bremsschläuche gabs nie Beanstandungen.
Alle, die italienische oder französische Kisten herumführen glauben mir das jetzt sowieso nicht und Besitzer deutscher Karossen lächeln auch milde. Aber sowas gibts echt. Autos, die nicht alle Arsch lang in der Werkstatt stehen, weil die Mühle statt links zu blinken hartnäckig das Beifahrerfenster aufmacht...oder in Rechtskurven plötzlich den Heckscheibenwischer anwirft...oder nur 50 Prozent der Zylinder in Betrieb setzt, weils in der Woche davor geregnet hat und darüber hinaus der Wetterbericht nicht besonders vielversprechend aussieht.

So, was ist jetzt also mein weiterer Eindruck, bis auf die erwartete Fehlerunempfindlichkeit. auf der positiven Seite reihe ich mal den Verbrauch ein. Wenn ich fahr landen wir bei 5,7 bis 6,3 Liter. Bei Frauchen ist es tendenziell fast ein Liter weniger. Mit den Sommerreifen ist noch ein bisschen mehr Ersparnis drinnen, zumindest bei meinem Fahrstil. Was mir nach wie vor gut gefällt ist das Platzangebot...abgesehen von geschätzten 4 Millionen Ablagemöglichkeiten im Umkreis des Fahrers (wenn du da was unbedacht einfach irgendwo reinschmeißt gnade dir Gott), die sowieso eine Sensation sind, muss man einfach mal mit umgelegten Rücksitzen gesiedelt sein. Am besten kann man das Platzangebot mit dem Gesichtsausdruck des Lagermitarbeiters beim Elektroladen beschreiben, bei der ich meine Waschmaschine geholt habe. Auf meine Worte, laden wirs am besten Stehend ein gabs mildes lächeln...als er den kleinen Kübel gesehen hat wurds ein breites grinsen...als die Waschmaschine stehend im Auto gestanden ist und darüber noch geschätzte 30 cm Platz waren, dahinter noch eine zweite Waschmaschine Platz gehabt hätte und rechts nocht locker 4 große Siedlungskartons und weiterer Kleinscheiß reingegangen wären, war das Fragezeichen über seinem Kopf nicht zu übersehen. Wie kann das bitte alles in den Zwerg reinpassen!?!?
Was ist noch gut. Die Sitzposition. Leicht erhöht, man steigt bretteleben ein, statt irgendwie runterzuschlüfen. Den Vergleich zu meinem letzten Coupé will ich aufgrund Unzulässigkeit nicht ziehen, die musste man quasi anziehen, die bella Machina.
In der Stadt ist die kleine Japanerin mehr als lustig zu fahren. Fährt gut los, bremst gut, ist wendig und leicht zu lenken und einzuparken. Insgesamt kann das also alles was ich gefordert habe.

Jetzt mal zu den negativen Punkten. Autobahnungeheuer ist es keines. Ab 130 würde der oberste Benzinbruder des Landes, Düringer folgendes sagen: "Beschleunigt wie a anbundene Kua."* Mein guter Freund Charly Landig würde es eher so formulieren: "Des geht auf da Grodn wie andübelt." Beide hätten recht...aber mehr kann man von einem 1400er Diesel, der in ein Auto eingebaut ist, dass über die Aerodynamik eines Küchenblocks verfügt wohl nicht erwarten. Ich denke, mit dieser Stromlinie wären auch im freien Fall aus 10.000 Metern kaum mehr als 170 km/h drinnen.
Der 2. und letzte Minuspunkt (ja, mehr kann ich beim besten Willen nicht bemängeln) ist die Optik. Dafür kann das Auto nur teilweise was. An die Form hab ich mich gewöhnt und inzwischen finde ichs ganz nett. Aber die rosa Prinzessinnen-Sonnenschützer, die mein Frauchen innen an die Scheiben geklebt hat, sind ein harter Schlag... Da schauen dich die Leute an als würdest du direkt vom Lifeball kommen...

Aber die klobige Form und die Prinzessinnen-Dinger haben auch einen kleinen Vorteil, wenn man eine gemeine Kröte ist wie ich und über einen ausgeprägten Gasfuß verfügt. Meine neue "Hausstrecke" befindet sich zwischen Graz und Frohnleiten. Spannend daran ist eigentlich nur die Sektion um Peggau. Recht kurvig das Ganze. Der durchschnittliche Golffahrer kriegt hier trotz erlaubter 130 bei 110 flitzekackeartiges Muffensausen. Die meisten Audifahrer machen meinen Beobachtungen folgend bei 130 einen enorm gestressten Eindruck wenn sie am Volant kurbeln. Und jetzt bitte ich euch kurz die Augen zu schließen und euch vorzustellen wie sich der Gesichtsausdruck des selbstbewussten Audifahrers verändert, wenn der graue Kleiderschrank mit rosa Prinzessinnen auf der Scheibe mit 150 vorbeizieht während hinten eine Waschmaschine, Siedlungskartons und anderer Kleinscheiß drinnen stehen...seht ihr...unbezahlbar...

*Auf www.ricardo.at versteigert obengenannter Düringer gerade zu wohltätigen Zwecken seine Autosammlung. Zu jedem seiner Lieblinge hat er ein kleines Video vorbereitet. Ich habe mich bei diesen Videos fast bepinkelt...auf jeden Fall anschauen!!!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen