Donnerstag, 21. Januar 2010

Pflegeurlaub für Väter

Mein Freund der Gemeinderat hat mit einer guten Idee aufhorchen lassen, die quer durch alle Parteien in Graz zuspruch findet! Das nenn ich mal ein Novum in der heutigen Zeit, dass alle an einem Strang ziehen.

http://lohr.twoday.net/stories/6142134/

http://steiermark.orf.at/stories/417676/

Mittwoch, 20. Januar 2010

Das Ritual 2

Wir setzen also dort fort wo wir beim letzten Mal aufgehört haben. Kurz vor 18:30 waren wir. Dort wo das Baby nach dem Föhnen aus dem Bad stürmt, fröhlich an der Zahnbürste lutscht und mit einem Buch in der Hand zu Papa watschelt. Meistens lässt sie sich jetzt noch ein paar Tiere im Schnelldurchlauf zeigen während sie am Schoß sitzt. Sie findet das beim Lesen allgemein eine recht angenehme Haltung, wenn der Vorlesende (bzw. der Bilderlerklärende) im Schneidersitz am Boden hockt und sie sich draufflatzen kann. Nach ein paar Minuten wird jetzt normalerweise noch ein bisschen gespielt. Ein bisschen Babykeyboard, ein bisschen Auto, ein bisschen mit den Stofftieren kuscheln und Bussis geben. Von allem ein bisserl was eben. Der Zeiger wandert auf 18:40. Zeit zum Windelkübel leeren, damit der nicht über die Nacht vor sich hinmüffelt. "Magdalena, gemma Sackl wechseln?" Jetzt stürmt sie los in die Küche, wartet bis ich ein frisches Mistsackerl aus der Lade hab und dann rennt Magdalena üblicherweise der Mama nach in ihr Zimmer. Altes Sackl raus, neues rein, und wenns blöd kommt muss davor noch einmal gewickelt werden. Dann wieder retour ins Wohnzimmer. Das Ende des Abendrituals naht. Das tägliche Radiogedudel muss dem Fernseher weichen. Magdalena intressiert sich tendenziell eher weniger für den Flimmerkasten. Maximal Tiere oder das Sandmännchen am Bildschirm können sie ein Zeiterl begeisgtern. Also tun wir ihr manchmal den Gefallen und lassen für eine Minute das was ihr auch taugt. Meistens intressiert sie der Kasten aber kaum und sie spielt noch ein bisserl selbsttätig herum. Meistens die lieben Sachen. Stofftieren Bussis geben und danach knuddeln. Oder uns Bussis geben. Wobei sie, wenn ich frage ob ich auch mal ein bussi krieg, nur um mich zu ärgern: "NNNaa" sagt und lachend davonrennt. Im Nachhinein wars vielleicht keine besonders brilliante Idee ihr NA beizubringen. Das hab ich jetzt davon. 19 Uhr. Die geheiligten regionalen Nachrichten meines Frauchens beginnen. Die letzten Minuten des Spielens brechen an. Magdalena weiß recht gut, dass jetzt dann bald Ende ist. Wenn sie sehr müd ist, schnappt sie sich um 5 nach 7 meine Hand und zerrt mich in die Küche. Ansonsten: "Magdalena, gemma uns fertigmachen?" Spätestens dann stürmt sie voraus in die Küche. Ich muss mich jetzt am Küchenboden hinsetzen. Sie flatzt sich auf meinen Oberschenkel und nimmt noch ein paar kräftige Schluck aus der Bottle. Wenn sie nicht mehr mag springt sie auf und läuft zum Wickeltisch. Dort wird sie noch schnell gewickelt und dann in den Schlafsack geschnallt. Meistens macht ihr das riesen Spaß und sie lacht und kudert noch mal kräftig. Beim Aufheben ist sie schlafbereit und kuschelt sich zur Schulter. Je nachdem wie spät es jetzt ist bleibt die Zwergin noch ein bisserl bei mir oder kommt gleich zur Mama die den abschließenden Teil des Rituals erledigt. Jetzt gibts noch von Mama und Papa ein gute Nacht Bussi und dann gehts ins Zimmer. Nach ungefähr 5 Minuten tragen, Kuscheln und singen legt Mama die kleine Prinzessin ins Bett und verlässt den Raum. Das geht aber nur am Abend. Mittag ist das undenkbar. Da wär Aufruhr im Müttergenesungswerk...aber am Abend sieht sie das als normal an. Außerdem hat sie jetzt Zeit mit ihren Stofftieren ausgiebig zu Kuscheln. Gut meistens kämpft sie damit und zum überwiegenden Teil verliert sie die Kämpfe. Das erkennt man dann daran wenn der Stoffbär bei der letzten Kontrolle bevor Mama und Papa liegen gehen auf dem Kopf des Babys liegt, statt irgendwo daneben. Wenn das Gefecht ganz intensiv ausgetragen wurde ist auch nicht mehr viel vom Stofftiervolk im Bett sondern gleichmäßig über den ganzen Boden verteilt. Die Gefechte dauern im Übrigen längestens bis 9...da hört man dann schon mal ein motiviertes Uhhhhh...gefolgt von einem begeisterten Aaaahhhh...dazwischen mal ein krachen wenn sie gegen die Wand drischt ( ja sie steht mit dem Schlafsack auf und schleudert Gegenstände gegen die Zimmerwand ). Aber sie schreit dabei nicht, amüsiert sich hörbar und hat sich noch nicht dabei verletzt, also solls uns recht sein.
Ja und dann ist die großartige Geschichte auch schon am Ende. Klingt gar nicht so kompliziert oder? Hat zwar ein bisserl gedauert, bis wir das so durchgesetzt gehabt haben, aber es lohnt sich. Kein mehrstündiges Tragen, kein verzweifeltes gesuder vom Nachwuchs, stressfreie Abende. Das ist doch was oder? Und ja: Das funktioniert nicht nur einmal in der Woche. Das ist jeden Tag so. Seit einigen Monaten. Jetzt hoffen wir, dass das so bleibt. So oder so. Ich werde berichten.

Montag, 18. Januar 2010

Das Ritual 1

Ja ich weiß, vor vielen Monaten hab ich mich noch über die Durchführung und die Wirkung von Ritualen jeglicher Art lustig gemacht. Da hab ich gemeint Rituale könnte man sich in die Haare schmieren, weil das Baby sowieso auf den vorgegebenen Ablauf hustet und macht was es grad glaubt. Jetzt ist es aber in Wirklichkeit so, dass wir natürlich Ratschläge, die wir von mehreren Seiten bekommen, klarerweise auch versuchen zu befolgen. Und so haben wir schon vor längerer Zeit begonnen, das wertvollste aller Rituale zu entwickeln. Jenes zum Einschlafen. Oma war gestern ganz verwundert, dass wir so einen strengen Ablauf haben, was das angeht. Aber er funktioniert und der Spruch "never change a running system" ist sowohl bekannt als auch mehr als wahr. Also halten wir an unserem gut eingelaufenen Ritual fest und ich erklär jetzt einfach mal wie die Gute Nacht Routine ausschaut.
Jetzt fällt mir nebenbei gerade auf, dass ich sicher schon 5 mal Ritual geschrieben hab. Wenn ich mich jetzt so erinner, was die Googlewerbung ganz unten auf meinem Blog so stichwortabhängig alles beworben hat, krieg ich schon ein bisschen Angst was da alles kommen wird. Wobei schlimmer als die Inkontinenzhose (die jetzt bestimmt wieder aufgrund der bloßen Erwähnung auftauchen wird) kanns wohl nicht sein. Sollte wer satanische Verse finden, bitte melden.
Aber zum Thema. Die Spiele beginnen um 17:30 mit den Vorbereitungen aufs Bad und mit dem Aufkochen der Milch. Magdalena watschelt hier meistens mit ins Bad und die Küche, da es für sie aber operativ nix zu tun gibt, ist ihr die Sache meistens noch eher wurscht. Ist die Milch ein bisserl abgekühlt wird ihr Grieskocherl zusammengerührt. Da hat sie operativ auch nicht viel was zu tun, aber zuschauen tut sie dabei ganz gerne. Der Zeitraum zwischen 17:45 und 18:00 ist dann Start der Raubtierfütterung. Wann entscheidet üblicherweise der Nachwuchs. Ist sie hungrig schnappt sie Mama oder Papa bereits um dreiviertel an der Hand und zerrt richtung Küche. Ist sie nicht so hungrig und will spielen sagen wir um kurz vor 6: "Magdalena, gemma essen?" Dann watschelt sie normalerweise voraus zum Babysessel. Die Fütterung selbst ist unspektakulär wie bei wenigen Kindern. Sie isst ihre Schüssel leer und wenn man sich verkalkuliert hat noch ein vierteltes zusätzliches Schüsserl. Normalerweise brauchen wir auch keine Angst vor Überfütterung haben. Wenn sie nichts mehr mag spuckt sie den letzten Bissen wieder aus. Eine für mich ausreichende Information über den Befüllungsstand des Nachwuchses.
Gleich nach dem Essen gehts ab ins Bad. Darauf freut sie sich besonders, Baden ist eine ihrer Lieblingsbeschäftigungen. Also ausziehen, Zähneputzen, in die leicht vorbefüllte Wanne setzen, ein bisschen Waschen. Lieb wirds wenn sie einen Waschlappen in die Finger bekommt. Dann wäscht sie sich nämlich voll Elan selbst das Baucherl und die Brust. Sehr herzig anzusehen. Dann schauen wir dem Wasser beim Abfließen zu und der Zwerg wird unter lautem Protest aus dem Wasser gehoben. Ich sagte doch da drinnen gefällts ihr, da kann man nicht erwarten, dass man sie ohne Geschrei rausbekommt. Während des Abtrocknens wird die Flourtablette gejausnet.* Kurz nach dem Einschmieren und Föhnen geht die Tür in die Freiheit auf. Die kleine Chefin rennt so gegen halb 7 fröhlich grinsend und teilweise mit ihrer Zahnbürste im Mund ins Wonzimmer und will dort üblicherweise schnell noch was lesen.
Apropos schnell noch was lesen: 18:30 bis 21:00 findet ihr dann im Teil 2. An alle die ein schreiendes Baby daheim haben, und auf eine Lösung ihrer Schlafengehprobleme gewartet haben: Ich bin zuversichtlich noch diese Woche fertig zu werden mit dem Text. Bis dahin wünsche ich gute Nerven.

*Das bekommen Babys für kräftige Zähnchen, anstatt der Zahnpasta.

Samstag, 16. Januar 2010

Neue Fotos in der Diashow

Liebe....


...und coole...


Dienstag, 12. Januar 2010

Sonntag, 10. Januar 2010

Eine Zugfahrt die ist lustig

Langsam müsste es dem letzten Leser aufgefallen sein. In letzter Zeit häufen sich die Eisenbahn bezogenen Blogeinträge. Und da muss es jetzt nicht immer zwangsläufig darum gehen, dass die österreichischen Bundesbahnen, also die Bahnen des alpinen Landes schlechthin, mitte Dezember mit ein bisschen Schnee und ein paar Minusgraden so überfordert sind, dass in den letzten Tagen vor Weihnachten nicht einer der Züge mit denen ich gefahren bin pünktlich dahergekommen ist. Es muss auch nicht davon handeln, dass einer der Züge, nämlich lustigerweise genau der neueste von allen, aufgrund technischer Gebrechen gar nicht gefahren ist.
Viel spannender ist der soziale Aspekt einer solchen Bahnfahrt. Das hat irgendwie deutlich den Charakter einer sozialen Studie. Eines Experiments. Eines...äh...Dramas. Ich beschreib einfach mal was ich da so sehe. Rundherum scheint versammelte Schülerschaft vorzuherrschen. Gegenüber sitzen 2 mittel bis schwer müffelnde Jungs, die die Schulbildung schon vor Jahren wegen Sinnlosigkeit abgebrochen haben. Entweder sind sie ein wandelndes Integrationsprojekt mit dem Titel "Psychos zurück in die Gesellschaft" oder sie sind einfach in Puntigam links ganz normal ausgerissen und wohnen jetzt in der SBahn zwischen Bruck und Graz. Erinnern mich vom Verhalten her etwas an Beavis and Butthead, wem das noch was sagt.
Auf der 4er Insel rechts: Der blonde Albtraum eines jeden hörenden Menschen. Das Telefon ist quasi an ihrem Ohrwaschl festgewachsen. Sie sülzt ihr Gegenüber mit Belanglosigkeiten an die Wand, dass selbst Paris Hilton, die Muter der Belanglosigkeit ehrfürchtig mit ihrem Chihuahua wachelt. Wäre ich das bedauernswerte Individuum auf der anderen Seite, wäre ein herzliches "halt doch einfach die Schnauze" noch das freundlichste, was mir einfallen würde.
Eine Viererbank weiter: Der Beweis, dass man den Berufswunsch gewisser Menschen schon in frühen Jahren deutlich erkennen kann. Die gute Nachricht für einige männliche Mitfahrer: Die Prostituierten sterben in den nächsten Jahrzehnten offensichtlich nicht aus. Beavis und Butthead wirds freuen.
Einen Platz links daneben. Einer meiner Lieblinge, der Dorfghetto Gangster. Ein Kapperlständer der abstoßendsten Form. Mit einem HipHopwesterl mit lauter aufgestickten Dollarzeichen. Woher soll er auch wissen, dass wir mit Euro zahlen, verdient ja kein Geld der Bub. Aber wie der gefährlich ist. Heute früh hat er bestimmt seiner Mama ganz cool seine Meinung gesagt. Sie hat ihm dann bestimmt einfach eine mit dem Gschirrhangerl geprackt. Deswegen schaut er jetzt so geknickt aggressiv.
Die Telefonistin plärrt noch immer mit dem Gegenüber, welches offensichtlich weiiiit weit weg ist, der Lautstärke nach zu urteilen. Ihr physisches Gegenüber, das die gleiche 4er Sitzinsel bewohnt hat inzwischen ebenfalls das Telefon entdeckt. Redet ebenfalls Käse aber wenigstens leiser.
Ich erblicke eine Werbung für das Kombiticket der ÖBB - Tiergarten Schönbrunn. Da fällt es mir wie Schuppen von den Augen!!! BEAVIS UND BUTTHEAD hier gegenüber! Das ist des Rätsels Lösung. Es ist kein Kombiticket NACH Schöbrunn, es ist ein Kombiticket FÜR Schönbrunn. Genauer gesagt für "Insassen" von Schönbrunn. Das Affenhaus hat heute seinen jährlichen Ausflug! Das hätt mir auch früher auffallen können!

Donnerstag, 7. Januar 2010

Was tut sich bis Monat 13+?

Jetzt sind die "Weihnachtsferien" also vorbei und der Arbeitsalltag hat mich wieder. Zeit versäumtes Bloggen nachzuholen und ein paar Worte daüber zu verlieren was meine Prinzessin inzwischen schon so alles kann.

Magdalena ist jetzt 13 Monate und ein paar Tage alt und lernt jede Woche neue Sachen dazu. Besonders gerne lernt sie Blödsinn, aber auch einige gscheite Sachen sind da dabei.
Beginnen wir mal mit den gscheiten Sachen. Wichtigster Punkt: Magdalena geht spazieren. Und zwar selber. Und zwar auch schon recht weit für einen so kleinen Menschen. Unser Rekord liegt bei ungefähr einem Kilometer, den sie, stur wie sie ist, selber gewatschelt ist. Neben der Straße haben wir uns darauf einigen können, dass Sie an der Hand geht. Im Gelände verweigert sie überwiegend Hilfestellung indem sie die angebotene Hand im letzten Moment wegzieht und lachend davonrennt. Aufheben ist übrigens die Sünde nummer 1. Da wird geschrien bis sie wieder selber gehen darf. Wir hoffen sie bleibt so motiviert.

Eine weitere Top Sache die ihr Mama beigebracht hat ist "lesen". Das ist aktuell sowieso das Lieblingshobby. Das sieht dann so aus, dass Zwergin eines von geschätzten 20 Büchern die inzwischen in ihrem Besitz sind schnappt, zum Assistenten ihrer Wahl hinwatschelt, demjenigen das Buch in die Hand drückt und sich mit Schwung auf den Schoß setzt. Dann wird heftig im Buch geblättert und bei jedem Ding oder Tier von Interesse "DA" gesagt wird, begleitet von einem Fingerzeig. Dann muss der Assistent sagen was das für ein Tier oder Ding ist. Lustige Sachen wie Uhu oder Luchs lässt sie sich mehrmals vorsagen. Gerne kann der Spieß auch umgedreht werden und der Assistent darf nachfragen wo welches Tier zu sehen ist und sie deutet dann auf das entsprechende Objekt. Das funktioniert schon bei einer großen Zahl von Objekten. Einige Dinge werden auch schon in der "Realität" gezeigt. Zum Beispiel Nasen, Füße, Hosen, Leiberl und so weiter.
Ergänzend kann bei einigen Tieren noch nachgefragt werden wie die jeweiligen Viecher so machen. Bei der Schlange zischt unser Mäuschen dann begeistert. Der Hund klingt schon fast original, beim Bären wird gebrummt wie narrisch. Nur die Kuh macht noch Maaaa statt Muh. Das U ist noch ein bisserl ein Problem. Zur Demonstration wie die Dinger in echt aussehen waren wir vorige Woche auch in einer Tierhandlung. Fast zu viele Eindrücke aber begeistert war sie trotzdem.

Die Kategorie Blödsinn bietet ein ebenso reichhaltiges Angebot. Seit einigen Wochen Highlight: Ohren zuhalten. Auf dieses Kommando hin presst sie ihre Handrücken an die Ohren und grinst dabei.
Auch immer wieder lustig, die Frage: "Magdalena stinkts?" Das ganze kann man mit einem Objekt eigener Wahl ergänzen. Also: "Magdalena stinkt dein Fuß?". Darauf hin schnappt sich Magdalena den eigenen Fuß, zieht ihn zur Nase und schnüffelt lautstark daran herum um danach zu grinsen. Nachahmung weder empfohlen noch möglich. Wer kommt schon zum eigenen Fuß...
Was haben wir noch so drauf...hmmm. Bumm können wir auch schon. Da schmeißt sie sich dann auf den Hintern und sagt "Baaaaa". E scho wissen...U Problem und so.
Und zum Abschluss noch was sehr süßes. Kriegt sie beim Baden einen Waschlappen in die Hand beginnt sie sich damit den Bauch zu schrubben! Das schaut immer mehr als putzig aus :).
Aktuell in Arbeit: Bussis schmeißen. Ich werde berichten wenns gelungen ist.