Samstag, 15. August 2009

Fortgeschrittene Aufstehtaktiken für Eltern

Nachdem ich ja wie letztens erwähnt nicht mehr besonders viel zu beschreiben habe, hab ich mir gedacht, erzählst mal was. Als Thema hab ich was für Nichteltern relativ einfaches auserkoren. Das Aufstehen. 

In diverstesten Amifilmen und Serien läuft das ungefähr folgendermaßen ab: Mit fixfertiger Frisur (oft bereits gegelt oder mit Haarspray in Form gebracht) wird einmal gegähnt, der Kadaver erhebt sich aus dem Bett, kratzt sich einmal munter am Sack und verlässt das Schlafzimmer Richtung Klo. Soweit so unspektakulär. Hast du Zwerge kannst du das vergessen. Also wers gerne macht darf sich mit Sicherheit auch jetzt noch kratzen wos beliebt, aber das entspannte Aufstehen und das Zimmer verlassen gestaltet sich doch schwieriger.

Zwei Fallbeispiele: Grundvoraussetzung in beiden Fällen: Elternschlafzimmer ist durch das Vorzimmer vom Kinderzimmer getrennt. Be geöffneter Kinderzimmertür ist das Bett vom Vorzimmer aus voll einsehbar. Achtung: Das funktioniert natürlich in beide Richtungen. Die Kinderzimmertür ist zu 40 Prozent geöffnet, Schlafzimmertür ganz.

Beispiel 1: Tochter erwacht gegen 6 Uhr hungrig und unentspannt und beginnt zu plärren. Diese Art aufzuwachen ist zwar unentspannt aber auch wenig spektakulär. Hier hilft e nur Aufstehen, Kind holen, Brei füttern und hoffen, dass die Laune besser wird.

Spannender: Beispiel 2: Tochter schläft noch oder ist eben erwacht, aber noch zufrieden und Leise. Im Sinne einer beruhigten Kaffeekonsumation muss nun mit allen Mitteln versucht werden das Elternschlafzimmer leise und möglichst unsichtbar zu verlassen. Wie wir inzwischen festgestellt haben ist der Ofen aus sobald unser Nachwuchs uns gehört oder gesehen hat. Das ganze hat also bis zu einem gewissen Grad den Charme wie an einer Alarmanlage vorbeizuschlüpfen...und zwar an einer besseren als der im Kunsthistorischen Museum ;). Die Aktion beginnt also: Mittels Handzeichen und leiiiisestem Flüstern wird der Plan kommuniziert. Ist übrigens eine Tolle Sache so ein Handzeichen wenn man Schaßaugert und verschlafen ist. Wie auch immer. Mamas Hand greift ums Eck zur Badezimmertür. Würde der Kopf jetzt ums Eck schauen, könnte sie entdeckt werden und der Ausbruch aus dem Schlafgemach wäre gescheitert bevor er richtig losgegangen ist. Die Badezimmertür wird sanft geöffnet und dient nun als Sichtschutz. Quasi auf Samtpfötchen schleicht Mama ins Bad, während Papa versucht seine Brillen am Nachttisch zu finden. Hab ich schon erwähnt wie schlecht man als Schaßaugerter in der Früh sieht?! Im Schutze der Tür betritt Papa das Vorzimmer. Jetzt einen guten Moment abwarten und flott den Meter überwinden in dem ich Sichtbar bin. Dafür braucht es ninjahafte, ach was sag ich katzenhafte Schleichtechniken. Mein Problem: Wäre ich eine Katze wär ich Garfield. Wie durch ein Wunder gelingt es dennoch.

Mama dreht behutsam den Wasserhahn im Bad im Flüstermodus auf, nachdem Sie die Tür geschlossen hat hinter der ich mich vorher noch versteckt habe. Das Wasser hat den Druck einer angestrengt pinkelnden Wüstenrennmaus (ja dort ists sehr trocken), aber es ist leise.
Ich hab die Kaffeemaschine erreicht. Das Geräusch ordnet Magdalena aus irgendeinem Grund nicht Mama und Papa zu. Also geht sie davon aus, dass wir noch schlafen und gibt Ruhe. Das WC ordnet sie uns zu, also wird darauf im Schritt 1 verzichtet.
Sind die 2 Kaffee gezapft wird schnell am Balkon "Notgefrühstückt".

Wenn wir jetzt die Zwergin 10 Minuten später holen kommen wartet sie stehend in ihrem Gitterbettchen. Und zwar genau am unteren Eck wo sie den Besten Blick auf das Vorzimmer hat. Is ja auch nicht blöd die Kleine ;)

2 Kommentare:

  1. Wenn man den Text schnell überfliegt, klingt es fast so als hättet ihr Angst vor Eurer Tochter,und wärt auf der Flucht.;-)

    Liebe Grüße an alle!
    Lizzi

    AntwortenLöschen
  2. Den Anschein kann ich nur bestätigen!

    AntwortenLöschen