Mittwoch, 14. Januar 2009

Es war die Nachtigall und nicht die Lerche!

Als ich in der Schulzeit zum ersten Mal dieses Zitat aus Romeo und Julia hören musste, fiel mir spontan das folgende ein: „Dass der Romeo komisch redet und murds an Schatten hat, hab i scho mitkriegt. Aber der kann doch net so ans am Schüsserl haben, dass er an Vogel net von am Nadelbaum unterscheiden kann.“
Ein bisschen weiter im Stück wurde mir immer klarer warum Romeo vermeintlich nicht in der Lage war Bäume und Vögel auseinanderzuhalten. So eins am Schüsserl, das verlangt fast schon wieder nach Anerkennung. Als sich die zwei Protagonisten schließlich selbst das Gas abgedreht hatten, war mir endgültig klar - jetzt brauch ich ihm auch keinen Botaniker mehr schicken, der ihm erklärt, dass Nadelbäume keine Flügel haben.
Als ich das erste Mal selbst die Zeilen lesen durfte, hab ich mir noch gedacht: „Jetzt sind sie sogar zu blöd den Baum richtig zu schreiben…“. Seitdem weiß ich: Es gibt nicht nur den Schnapsbaum sondern auch einen Vogel mit ähnlichem Namen. Was will ich damit sagen? Was weiß denn ich?
Zum Thema:
Obs sich jetzt um den Nacht- oder den Morgenvogel handelt ist, wenn man klein Zwergchen daheim hat, oft nicht genau zu sagen im ersten Moment. Zwar schläft Zwergchen nächtens gleich mal wieder ein, wenn sie ihr Baucherl aufgefüllt hat, aber bis sie erstmals schläft…das ist die eigentlich spannende Zeit.
Eine erste lustige Beobachtung vorweg. Magdalena hat ihren Rhythmus aus dem Bauch akribisch übernommen. Als sie noch im Bauch war wurde sie zwischen 20 und 23 Uhr aktiv. In diesem Zeitraum konnte man fix mit Gekicke rechnen. Jetzt kann man zumindest zwischen 8 und halb 10 fix damit rechnen, sie nicht oder nur sehr schwer zum Schlafen zu bekommen. Nochmals eine kurze Zwischeninformation: Kaum ein Schlafengehen gleicht dem anderen. Den viel zitierten Rhythmus und das vielzitierte Schlafensritual können sich die Ratgeberklugscheißer in den ersten Monaten getrost in die gekräuselten Haare schmieren. Alles Kinderkacke. Herrliches Beispiel gestern Abend. Ich erzähle mal im historischen Präsens: 
Magdalena ist schon am späteren Nachmittag ungewöhnlich müde. Sie schläft heute zwar recht wenig, aber dafür so gut wie von selbst ein. Das ist wirklich was ganz Neues. Kurz vor 20 Uhr nimmt unser Töchterchen eine letzte Mahlzeit ein und pennt danach direkt auf mir knotzend ein. Um 8??? Da wird das Kind normalerweise aktiv!!! Na gut Ich zah also Mäuschen sanft ins Bett und pack sie in den Schlafsack. Spätestens hier ist der Punkt wo sie normalerweise die Augen aufreißt und wieder getragen werden will. Nix sie pennt. Soweit so gut.
Mama und Papa freuen sich über den gemeinsamen Abend ohne Füttern und Tragen. Bis ungefähr 20 Uhr 25… Töchterchen reißt aus irgendeinem undefinierbaren Grund die Augen wieder auf und reklamiert generelle Unzufriedenheit. Auch ok denken wir uns. Wenn sie vorher schon so brav war, wird sie noch was essen wollen und dann weitermützeln. Und ja…kaum 2,5 (in Worten: zweieinhalb) Stunden später schläft sie auch schon ;). Und frage nicht, was wir in dieser Zeit alles probiert haben. Christine als Hauptleidtragende lag neben dem Zwerg zur Fütterung. Fläschen wurden gereicht (auch die beste Milchbar ist irgendwann ausverkauft). Dazwischen wurde Zwergchen herumgezaht. Der normalerweise einwandfrei funktionierende wankende langsame Schritt* wurde genauso ausprobiert wie der schnellere drehende Schritt. Beides brachte das Kind zum Auszucken. Dazwischen wieder Milchbar (an der sie regelmäßig einpennte und kurz darauf wieder aufwachte). Christine versuchte wirklich alles und als ich nach kurzem Platzverweis wieder ins Zimmer zurückkehrte, lag das Mäuschen mit weit aufgerissenen Augen im Bett. Also noch mal wickeln (zur Sicherheit) und Christine begab sich zum Fläschchenbauen. Damits nicht zuviel schreit, hab ich mir gedacht, zah ich Kindchen noch mal durch die Gegend. Der Plan wurde mit lautem Geschrei verkompliziert. In meiner Not (es war kurz vor 11) begann ich dabei bei jedem Schritt auf und abzuwippen wie der verkackte letzte Mohikaner mit dem französischen Dialekt. Und wie ich da so durchs Zimmer hüpfe wie die federgeschmückte Schwuchtel von den Village People, passiert kurz bevor ich auch noch Ahea-Hea-He singen anfange, Merkwürdiges. Töchterchen macht einen Gähner und schließt die Deckel. Nochmal kurz füttern, noch 2 Minuten hüpfen…Ende…


*Die bisher erfolgreichen Schrittfolgen und Tragestile kommen in einem späteren Artikel



2 Kommentare:

  1. Jaja, und immer schön federnd im Schritt meine kleine Operndiva. - und eins und zwei und drei, und....; jetzt kriegt YMCA eine ganz andere Bedeutung. Mit den Federn in den Haaren wärst jetzt auch im Dschungelcamp der Renner. - Wünsche noch angenehme Nächte und werd dich an diesen Artikel erinnern, wennst in ein paar Jahren am Samstag auf der Couch sitzt und wartest dass dein ehemaliger Schrei-euch-um-den Schlaf-Engel noch immer nicht zu Hause ist und sich in irgendweclchen Lokalen zu irgendeiner Boyband ala "Innsbruck-Jugendherberger" (grüne Haare, schwerze Fingernägel und doch schwul) die Selle aus dem Leib brüllt. LG PETER

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